Streuobstwiese

Die Streuobstwiese als Ökosystem

Auf einer Streuobstwiese stehen hochstämmige Obstbäume „verstreut“ in der Landschaft. Durch eine ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung haben viele verschiedene Pflanzen, Kräuter und niedere Stauden die Möglichkeit, sich voll zu entfalten. So eine artenreiche Wiese lockt zahlreiche Insekten an, die wichtig für die Bestäubung sind und als wertvolle Nahrungsquelle für andere Tiere dienen. Deshalb ist es wichtig, die Wiesen nicht öfter als 2 bis 3 mal im Jahr zu mähen – vorzugsweise durch eine Sense oder durch Nutztierhaltung. 

Auch Totholz und abgestorbene Bäume sind ein wichtiger Bestandteil, denn sie bieten den Insekten Unterschlupf oder seltenen Vogel- und Fledermausarten einen Nistplatz. Bedrohte Vogelarten wie der Steinkauz benötigen alte Baumhöhlen zum Brüten und finden auf der Streuobstwiese den idealen Lebensraum.

Während der Erntezeit ernähren sich Igel, Maus oder Schnecke gerne vom Fallobst, selbst im Februar beobachten wir noch Amseln, die an verdorrten Äpfeln naschen.
 
Streuobstwiesen stellen eine traditionelle Form des Obstanbaus dar, die durch den Anbau von Plantagenobst, Siedlungsbau und intensive Landwirtschaft immer mehr verdrängt wird. Heute gehören Streuobstwiesen zu den gefährdeten Biotopen in Deutschland.